Kirchweihfest in Crailsheim / Ingersheim 2017

Buwe, was hun mer heit?

Kirchweihfest in Crailsheim

„Buwe, was hun mer heit… Kerweih“, widerhallte es am 08.07.2017 in der Turn- und Festhalle im Crailsheimer Stadtteil, Ingersheim. Dies hatte natürlich einen zutreffenden Grund.
An diesem Samstagabend feierten die Banater Schwaben aus Crailsheim und Umgebung ihr traditionelles Kirchweihfest.
Obwohl ein Kirchweihfest in der neuen Heimat nicht mehr mit der sinngebundenen Kirchweih im Banat verglichen werden kann, schwelgen Viele an einem solchen Tag in Erinnerungen an die eigene Jugend, an die alte Heimat. Und das ist auch einer der Gründe, ein solches Fest zu organisieren.

Schon Wochen im Voraus konnte man auf den Werbeplakaten lesen: „Kirchweihfest mit Gästen aus den USA“. Dabei hatte dieses Plakat eher unter, als übertrieben! Die weitgereisten Gäste waren nicht irgendwelche Auswanderer, die Sehnsucht nach der alten Heimat hatten, sondern die Donauschwäbische Jugendgruppe aus Cleveland.
Zusammen mit der Crailsheimer Jugend- und Erwachsenentanzgruppe, sowie der uns befreundeten Banater Tanzgruppe aus Würzburg marschierten sie, kurz nach 20:00 Uhr, in den festlich geschmückten Saal.
Begleitet von der Blaskapelle, „Banater Echo“ und mit reichlichem Applaus vom Publikum bezog der Trachtenzug Stellung vor der Bühne. Nun war die erste Klippe übersprungen.
Für Banater Tanzgruppen ist so ein Aufmarsch nichts Weltbewegendes.Diesmal stand aber ein Jugendpaar aus Cleveland, als Straußträger, an der Spitze des Umzugs.Unsere Befürchtungen sind aber schnell verflogen, denn, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, können diese 17 Jugendliche aus Übersee, unter der Leitung von Margot Maurer, viel mehr als einen Trachtenzug zu führen.
Es folgte die Anrede von unserem Kreisvorsitzenden, Erich Furak. Dabei durfte er eine beachtliche Anzahl an Ehrengästen begrüßen.
Mit ihrer Anwesenheit ehrten uns: Weltdachverbandspräsident der Donauschwaben, Stefan Ihas, mit Partnerin, Anna Fernbach, der Präsident der Donauschwaben der USA, Robert Filippi, mit Gattin Elisabeth, Stefan Reuter,  Leiter der Kinder- und Jugendstiftung Sankt Raphael in Unterdeufstetten, Rick Müller, mit Sohn, Philipp Müller, Vertreter der Donauschwaben aus Toronto / Kanada.
Robert Filippi, der mit Gattin gerade privat auf Deutschlandreise war, ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, seine Schützlinge aus Cleveland mental zu unterstützen. Er überreichte Bianca Furak die Ehrennadel des Vereins der Donauschwaben aus den USA für ihren Einsatz bezüglich der guten Zusammenarbeit. Bianca erwiderte mit kurzen Dankesworten.
Margot Maurer bedankte sich ebenfalls bei Bianca Furak für die gute Organisation der Reise und bei unserer Tanzgruppe für die Unterbringung und die schöne Zeit in Crailsheim.
Anschließend wurden traditionelle Tänze von den Cleveländer und Crailsheimer vorgeführt.
Irgendwann war die  Zeit reif, sich vom buntgeschmückten, herrlich duftenden Rosmarinstrauß zu trennen. Aber, wie es die Versteigerer, Hartwig Weber  und Helmut Schlauch verkündeten, ist des Einen Leid des Anderen Freud.
Diese Gelegenheit ließ sich unser Publikum nicht nehmen und steigerte emsig mit. Letztendlich war Robert Filippi der glückliche Gewinner. Herzlichen Glückwunsch, Robert!
Den Strauß ersteigerte er für seine Gattin, „Liz“ (Elisabeth).
Der Erlös aus der Versteigerung kommt unserer Jugendtanzgruppe zugute.
Nach dem Ehrentanz für den Triumphator ging es im Programm weiter. Der allen Banater Tanzgruppen bekannte Tanz, „Veilchenblaue Augen“ wurde von allen Tanzgruppen gemeinsam getanzt. Da sieht man mal wieder, wie Tanz und Tradition verbindet!
Die größte Überraschung dabei war, dass auch die Cleveländer, nach nur 3 vorhergehenden Probedurchläufen den Tanz einwandfrei mitgetanzt haben.
Diese Gruppe sorgte im Laufe des Abends für so manche Überraschung. Ihre Darbietungen beschränkten sich nicht nur auf zünftige Donauschwäbische Tänze, welche sie mit viel Eifer und Können darboten. Auch volkstümliche Tänze aus ihrer Heimat präsentierten sie in der gleichen Perfektion.
Obwohl wenige dieser Jugendlichen, im Gegensatz zu den 5 Begleitpersonen älteren Semesters, der deutschen Sprache mächtig sind, konnte man sehen, mit welcher Hingabe und Enthusiasmus sie die Traditionen ihrer Donauschwäbischen Vorfahren pflegen.
Dies merkte natürlich auch das begeisterte Publikum und belohnte die Aufführungen mit reichlich Applaus.
Im Laufe des Abends gab es auch eine Tombola, die von unseren Gästen gut angenommen wurde.
Unser Vorsitzender, Erich Furak, erwähnte in seiner Festrede: „Beim feiern sollte man auch an jene denken, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen…“. Daher spenden wir die Einnahmen aus der Tombola an die Kinder- und Jugendhilfe Sankt Raphael in Unterdeufstetten.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Tombolaspender. Der Hauptgewinn, ein Raclette Grill wurde von Stefan Ihas gespendet.
Erst durch diese Spenden konnte eine Tombola organisiert und somit die oben genannte Organisation unterstützt werden.
Nach dem Ausmarsch des Trachtenzuges hieß es: „Tanz für Alle“. Dies ließ sich unser tanz-freudiges Publikum nicht zweimal sagen. Im nu war die Tanzfläche gefüllt.
Nach mehreren schwungvollen Runden räumte die Blaskapelle, unter der Leitung des studierten Vollblutmusikers und staatlich anerkannten Musikpädagogen, Manfred Ehmann, die Bühne.
An ihre Stelle trat die mittlerweile zum Quartett herangewachsene Stimmungsband, „Die Primtaler“, unter der gleichen Leitung. Mit ihren fetzigen Rhythmen heizte sie die Stimmung bis in die frühen Morgenstunden an.
Da tanzen bekanntlich Hunger und Durst hervorruft, war unser Kreisverband auch darauf bestens vorbereitet.
Mit Banatschwäbischen Schmankerl und einer gut bestückten Getränkebar konnte gegen beides angekämpft werden.
Leider verging die Nacht viel zu schnell. Im Morgengrauen leerte sich der Saal allmählich und die Zeit war reif um Abschied zu nehmen.
So ist nun auch das Kirchweihfest 2017 der Banater Schwaben aus Crailsheim und Umgebung mittlerweile Vergangenheit.
An dieser Stelle möchte sich der Vorstand des Kreisverbandes SHA / Crailsheim bei der Blaskapelle, der Stimmungsband, den Tanzgruppen und allen Helferinnen und Helfern, für dieses gelungene Fest, herzlich bedanken.

Helmut Schlauch