Ski- und Wanderausflug 2017

    Morgens, halb fünf in Crailsheim…

    Ski- und Wanderausflug des Kreisverbandes SHA / Crailsheim

    Es ist Samstag, der 11 Februar, 2017. Die Temperatur - aber nicht die Stimmung - liegt um den Gefrierpunkt. Auf dem Gelände des ortsansässigen Reiseunternehmens herrscht bereits reges Treiben und dies hat einen triftigen Grund.
    Der Kreisverband SHA / Crailsheim veranstaltet an diesem Tag seinen inzwischen zum Kult gewordenen Ski- und Wanderausflug.
    Auf dem Hof stehen bereits zwei einsatzbereite Reisebusse. Ein Doppeldecker und ein „normaler“ Bus. Auf den Türen des Zweiten haften Schilder mit der Aufschrift: „Jugend Partybus“.
    Zwischen den Bussen tummelt sich die Menschenmenge, ausgerüstet mit Skiern, Snowboards und passender Ausrüstung.
    Es sind nicht nur Banater Schwaben, die sehnlichst auf diesen Tag warten. Neben ihnen sind Siebenbürger Sachsen, einheimische Crailsheimer, als auch Aussiedler aus Polen und der ehemaligen Sowjetrepublik seit Jahren gern gesehene Gäste.
    Nachdem die Ausstattungen und das Reiseproviant verstaut waren, setzten sich die Fahrzeuge, kurz nach 04:30 Uhr, in Bewegung. An Bord waren 125 Personen aller Altersklassen, welche alle ein Ziel vor Augen hatten; Ehrwald!

Seit Jahren fahren wir nun schon nach Ehrwald. Dies hat einen guten Grund. Der Skiort hält Pisten, sowohl für Anfänger, als auch für Profis bereit. Sogar für die Wanderer, die in den vergangenen Jahren schon viel erlebt und gesehen haben, gibt es noch Neues zu entdecken. 
Auf den Straßen war zu dieser Uhrzeit noch nicht viel los. Somit kamen wir gut voran.
Dass das Fahrzeug mit der Aufschrift, „Jugend Partybus“, seinem Namen alle Ehre macht, wurde bereits auf dem Rastplatz, „Allgäuer Tor“, ersichtlich. Da musste unser Vorsitzender, Erich Furak, bereits für flüssigen Nachschub sorgen.
Anders als die Jahre zuvor, wurde hier aber keine Frühstückspause eingelegt. Dies hat einen guten Grund.
Da es schon passiert ist, dass durch die längere Rast der Verkehr immer dichter wurde und wir anschließend auch schon stundenlang  im Stau standen, ging es nach einer kurzen Pause gleich weiter.
Das Frühstück wurde trotzdem nicht ausgelassen, sondern auf den Parkplatz der Ehrwalder Almbahnen verlegt. Hier angekommen wurden Tische aufgestellt und mit Kaffee- und Kabakannen, sowie Kisten mit Butterlaugenstangen bestückt. Auch die hochprozentigen Vitamine fanden dankbare Abnehmer.

Nachdem sich alle gestärkt hatten, packten wir wieder alles in die Busse. Nun trennte sich zwar nicht die Spreu vom Weizen, aber die Gruppe der „Pistenrowdys“ von den Wanderern. Die Ski- und Snowboardfahrer packten ihre Ausrüstung und versuchten, so schnell wie möglich, den Gipfel zu erreichen. Wie sich später herausstellte, stand ihnen ein herrlicher Tag mit gut präparierten Pisten und Kaiserwetter bevor.
Auch die Wandergruppe begab sich zu den Gondeln. Sie hatte eine Verabredung an der Bergstation. Um 10:00 Uhr erwartete sie dort ein kundiger Bergführer. Es stand eine Schneeschuhwanderung auf dem Programm.
Nachdem sich die 10 Teilnehmer, im Alter zwischen 30 und 60 Jahren, die passenden Schuhe angeschnallt hatten und mit Skistöcken ausgerüstet waren, ging es quer feldein.
Anfangs war die Wanderung noch recht locker. Nach jedem zurückgelegten Meter gewann die Route aber einen immer höheren Schwierigkeitsgrad. Die Krönung war die Durchquerung eines etwa 250 Meter langen, meterhoch verschneiten Waldstücks, außerhalb präparierter Pisten. Als ob das nicht schon genug wäre, hatte die Strecke auch noch einen Steigungswinkel von etwa 45 Grad!
Hier wollte der Eine, oder die Andere die Flinte ins Korn - oder treffender ausgedrückt - die Stöcke in den Schnee werfen. Da beneideten wir auch unsere Freunde auf der Piste. Sie mussten ja immer „nur“ bergab fahren und bedienten sich bergauf technischer Hilfsmittel, wie Lifte und Gondeln.
Dank dem guten zureden unseres Begleiters blieb die Gruppe jedoch zusammen. Belohnt wurden wir auf einer Aussichtsplattform mit einem herrlichen Blick über das gesamte Tal.
Nach einer hier angelegten Atempause, bei der wir, bei zauberhaftem Sonnenschein, die märchenhaft verschneite Natur genießen durften, ging es wieder zurück. Nach etwa 4 Stunden erreichten alle, wenn auch etwas erschöpft, wieder die Bergstation. Nachdem die Schneeschuhe und Stöcke abgelegt waren, fühlten wir uns um zehn Jahre jünger. Wie sich im Nachhinein herausstellte, blieb sogar der befürchtete Muskelkater aus.
Da trafen wir auf die vorher beneideten Pistenfreunde. Die ersten hatten bereits eine Pause eingelegt und genossen den herrlichen Sonnenschein.
Die Zeit verging wie im Flug. Somit traten wir gegen 16:15 Uhr die Talfahrt an.
Allmählich trudelten sowohl die Wanderer, als auch die „Pistenrowdys“ auf dem Parkplatz ein.
Nach einer „Bestandsaufnahme“ konnte freudig verkündet werden: Alle sind, ohne nennenswerte Verletzungen, wieder zurück. Die Party konnte beginnen. Aus einer Musikbox, der neuesten Errungenschaft des Vereins, klangen passende Lieder.
Es wurden nochmals Tische aufgestellt. Diesmal konnte man darauf aber große Töpfe, Schmalzbrote und selbstgebackene Leckereien finden.
Die Töpfe hatten natürlich ihren Sinn. Darin wurde, auf großen Gaskochern, Kinderpunsch und Glühwein zubereitet.
Leider hatte Petrus kein Verständnis für die feiernde Menge und ließ die Nacht über Ehrwald einbrechen. Wehmütig traten wir die Heimfahrt an.
Der Vorstand spricht einen herzlichen Dank an Corina Hermann, für die Organisation des Ausflugs aus. Ein inniger Dank geht auch an alle Helferinnen und Helfer, durch deren Unterstützung dieses wundervolle Erlebnis möglich wurde.
Nicht zuletzt ein aufrichtiges „Dankscheen“ an die Vereinsjugend, die sich bei der Bewirtung der „Apre ski Party“  mächtig ins Zeug legte!
Mit einer solch engagierten Jugend kann der Verein getrost in die Zukunft blicken!

Helmut Schlauch